Bericht

Benefizkonzert mit Picknick-Flair

Gemäß dem Motto „Sommerserenade wieder anders“ fand am Samstagabend das zweite, gut besuchte Picknickkonzert der Musikkapelle Waldstetten auf dem Vorplatz der Pfarrkirche St. Justinus statt. Das abwechslungsreiche, gut einstündige Programm aus verschiedensten Stilrichtungen und Jahrzehnten spiegelte die Vielfalt der Blasmusik wider und diente als Ersatz für die ursprünglich geplante Waldserenade.

Mit der klassischen Polka „Böhmischer Traum“ eröffnete die Kapelle ihr Konzert. Anschließend begrüßte der Vorsitzende Alexander Wörner die zahlreichen Gäste, welche sich wie im vergangenen Jahr rund um den Kirchplatz und auf der nahe gelegenen Pfarrwiese mit Decken, Campingstühlen und Picknickkörben niedergelassen hatten. Erfreut über den großen Zuspruch übernahm er sogleich die Moderation und führte gekonnt durch das abendliche Programm.

Es folgte ein bekannter Hit aus den 90ern, „Lemon Tree“ von Fools Garden und mit „Ammerland“ ein konzertantes Stück, welches die bezaubernde Sommerlandschaft der gleichnamigen ostfriesischen Landschaft beschreibt. Der eingängige Sound und sich wiederholende Rhythmus von „Seven Nations Army“ ließen sich auch ohne Titelbeschreibung unschwer erkennen.

Nach dem bereits sehr abwechslungsreichen Auftakt wurden verdiente Musiker/innen für ihre langjährige und aktive Mitgliedschaft geehrt. Für die geehrten Mitglieder spielte die Kapelle den Marsch „Mein Heimatland“, bevor mit „Pretty Woman“ wieder das 90er Feeling zurückkehrte. Das getragene Stück „Friends for life“ und die „Finkensteiner Polka“, bekannt durch das Orchester Holger Mück, begeisterten die Zuhörer mit Musik, die aus dem Herzen kommt. Als Solistengruppen traten hierbei das hohe und tiefe Blech hervor.

„Warnungen vor drohenden Unwettern mit ergiebigem Starkregen, Hagelkörnern und Überschwemmungsgefahr sind in den Sommermonaten leider keine Seltenheit mehr“ – mit diesen Worten erinnerte Vorstand Alexander Wörner an die schlimme Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz der vergangenen Wochen und den guten Zweck des Picknickkonzerts. Der gesamte Erlös des Abends wird den Hochwasseropfern in Walporzheim im Ahrtal, einem kleinen Dorf mit rund 700 Einwohnern, zum Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Auch für die finanziellen Spenden der Zuhörer und Dorfbewohner spricht er seinen herzlichen Dank aus. Das Spendenprojekt läuft in Kooperation mit der Orchestervereinigung Calmbach – langjährige Musikfreunde der Kapelle aus dem Schwarzwald.

Ruhigere Töne schlug das Orchester mit „Mountain Wind“ an – ein feines Konzertwerk von Martin Scharnagl. Die musikalisch reizvolle Komposition beschreibt den „Bergwind“ und bietet schöne Melodien und eine berührende Atmosphäre. Mit „Narcotic“ von der Band Liquido wurde es dann noch einmal richtig fetzig, ehe „Arioso“, ein äußerst klangstarkes und fanfarenmäßiges Stück, das kurzweilige Konzert beschloss und die Kapelle reichen Beifall erntete.

An dieser Stelle galt der Dank des Vorsitzenden den zahlreichen Gästen für Ihr Kommen, allen Spendern, sowie den Helfern und dem Dirigenten Simon Blau für die gelungene Auswahl und das Einstudieren des Programms. Der Blick in die Zukunft lasse erahnen, dass auch dies nicht das letzte Konzert unter Corona-Einschränkungen gewesen sein dürfte. Ziel sei es nun, den wiederaufgenommenen Probebetrieb in den kommenden Monaten fortzuführen und die neue Anlage in die Probearbeit einzubinden. Er ist zuversichtlich, dass die Mitglieder der Kapelle neue und kreative Auftrittsmöglichkeiten finden werden. Mit dem Song „Altes Fieber“ von der Kultband Die Toten Hosen und nochmals dem „Böhmischen Traum“ erfüllten die Musiker/innen die Zugaben-Wünsche der Gäste.

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